Agilitätskiller im Projektmanagement – Die „Top Five“ und wie Sie diesen in Ihrem Unternehmen auf die Spur kommen.
Was ist dran an der Besorgnis, „klassisches“ Projektmanagement (PJM) verliere mehr und mehr seine...
Bei nüchterner Betrachtung des Managementdiskurses, der um diese Frage kreist, drängt sich folgender Eindruck auf: Es wird viel über Agilität und agile Methoden gesprochen – aber zu wenig auf die Bedingungen geschaut, die Agilität in der Organisation überhaupt erst ermöglichen. Böse Zungen behaupten sogar, dass diejenigen, die am lautesten nach Flexibilität und Beweglichkeit in der Organisation rufen, gerade auch dieselben sind, die zur Verfestigung von Strukturen mit ihrem eigenen Handeln beitragen.
Wie verbessern wir unser Projektmanagement, um die Agilität in unserer Organisation effektiv zu steigern? Wenn sich Führungskräfte vor diese Aufgabe gestellt sehen, stehen mehrere Herangehensweisen zur Verfügung: Die einfachste Option besteht darin, das agile Mantra gebetsmühlenhaft vor sich herzutragen und keine weitere Aktion folgen zu lassen. Am meisten Eindruck schindet man mit der Option, Agilität bei allen passenden Gelegenheiten als Logo in die Unternehmenskommunikation einzuschleusen. Die bequeme Option besteht darin, externe Experten zu beauftragen, Agilität von außen zu importieren und damit den ohnehin schon gestressten Teammitgliedern viel Arbeit abzunehmen. Wenn Sie als Verantwortliche das agile Potential Ihres Projektmanagements (PM) bestmöglich ausschöpfen wollen, wählen Sie mit Ihrem Managementteam die produktivste, jedoch auch aufwendigste Option: Sie SELBST spüren Agilitätspotentiale in Ihrer Organisation auf und Sie SELBST lösen die Bremsen, die Agilität blocken!
Die grundlegende Frage ist: Verstehen dies auch die Entscheider*innen in den Linienstrukturen? Antwort: Oftmals NICHT, meistens nicht WIRKLICH!
Geben Sie also Ihren Linienführungskräften die Möglichkeit, sich intensiv mit den Auswirkungen auf die eigene Rolle auseinanderzusetzen. Beispiel: Mitarbeitende der eigenen Abteilung werden im horizontalen – sprich agilen – Setting auch von anderen geführt, z.B. von einem oder mehreren Projektleitungen. Es reden also noch andere Instanzen mit, wenn es um den Einsatz meiner Mitarbeitenden geht.
Nur wenn die Linienführungskraft dies versteht, wird er bzw. sie die Einsicht entwickeln, dass der erhöhte Abstimmungsbedarf mit der Projektleitung und ggf. anderen Linienchefs kein Störfaktor ist, sondern – kollegiales Miteinander vorausgesetzt – zu mehr Effizienz in der Organisation führt.
Der Weg zur Veränderung führt über Informieren, Reflektieren, Trainieren und ggf. auch Coachen. Anders ausgedrückt: Nur über Ihre aktive Führungsarbeit.
Sorgen Sie dafür, dass mit dem PM-Instrumentarium tatsächlich gearbeitet wird! Und zwar von allen, die es betrifft!
Das Projektmanagement bietet ein ganzes Arsenal an Instrumenten, welches die Anpassungsfähigkeit an Umfeldänderungen und/oder Änderungen der Anforderungen seitens des Auftraggebenden erhöht. Werkzeuge wie bspw. die Risikoanalyse, das Änderungs- und Crash-Management oder auch Iterationsschleifen müssen halt nur genutzt werden! Fordern Sie deren konsequente Anwendung von der Projektleitung nicht nur ein, sondern wirken Sie konstruktiv mit, etwa, wenn Notfallszenarien schnelles Handeln erfordern. Und akzeptieren Sie keine Ausreden mehr, wenn sich Projekte wieder mal „ziehen“ und nur schleppend vorankommen.
Die Logik ist simpel: Je länger Sie mit Ressourcenentscheidungen zögern, umso träger wird Ihr Projektmanagement. Agilität durch Projektmanagement ist nur zu ernten, wenn die Ressourcenentscheidungen gut fundiert und zügig getroffen werden. Sie nehmen Ihren Projektmanagern Knüppel aus den Beinen, in dem Sie ...
Man muss nicht zertifizierte*r Projektleiter*in oder Berater*in sein, man weiß es auch so: Mit fortschreitendem Wissen über das Projekt steigt Kenntnis über den voraussichtlichen Ressourcenbedarf. Und – oh Wunder – der tatsächliche Ressourcenbedarf steigt ebenfalls. Dieses Wissen sollte für eine zeitgerechte Entscheidungsfindung bei der Ressourcenzuweisung verwendet werden – anstatt Projektmanager*innen mit Ausreden hinzuhalten.
Oft fehlt es an der Gesamtsicht für den Ressourcenverbrauch in den Projekten. Die Projektlandkarte hilft, den Gesamtblick zu verschaffen. Mit ihrer Hilfe werden falsch priorisierte Projekte identifiziert. Auch nutzlose „U-Boot-Projekte“ und „Leichenprojekte“ werden ins Tageslicht gerückt und aussortiert.
Sofern die Punkte 1 – 3 erfüllt sind, braucht es lediglich mutige, manchmal auch schmerzhafte Entscheidungen: Wenn die Konsolidierung Ihrer Excellisten 150 Projekte ausweist, streichen Sie gut und gern 100 Projekte. Das Projektmanagement wird es Ihnen durch schnellere und bessere Ergebnisse in den priorisierten Projekten danken.
Rollenunsicherheit führt zu Verzögerungen im Projektgeschäft. Um diese zu eliminieren, sorgen Sie für Rollenklarheit. Als Entscheidsverantwortliche sollten Sie in zwei Handlungsfeldern aktiv werden: Die Definition der Rollenprofile und die Anwendung der Rollenprofile im Projektalltag. Zur Rollendefinition steht Ihnen als einfaches Instrument das sogenannte Rollen-AVK zur Verfügung. Das Rollenverständnis wird über die drei Dimensionen Aufgabe/ Verantwortung/ Kompetenz definiert.
Wichtig: Um die erwünschte Wirkung des Werkzeugs zu erzielen, können Sie darauf zu achten, dass die drei Dimensionen kohärent ausformuliert werden.
Was heißt das?
Beispiel: Der Projektleitung wird die Aufgabe übertragen, ein als „strategisch wichtig“ eingestuftes Projekt durchzuführen. Die Projektleitung wird folgerichtig auch für Zieleinhaltung, Motivation des Projektteams usw. verantwortlich gemacht. Das funktioniert nur, wenn der Projektleitung auch die Budget- und Verfügungskompetenz über Personalressourcen übertragen werden. Ohne Kompetenzen muss die Projektleitung improvisieren, zuweilen auch zaubern. Und gerade Letzteres geht bekanntlich nicht lange gut. Was für die Projektleitung gut ist, gilt auch für die anderen, am Projekterfolg Beteiligten, beispielsweise die Kernteammitglieder*innen und den Projektauftraggeber. Wichtig, dass Rollen aller Beteiligten gut aufeinander abgestimmt sind. Das beste Instrument nützt bekanntlich nichts, wenn es NICHT oder NICHT RICHTIG angewendet wird. Um zu vermeiden, dass Ihre gut ausgearbeiteten Rollenprofile das Schicksal „Ablage P“ ereilt, sollten Sie sinnvolle Anwendungen vereinbaren. Zur guten Managementpraxis zählt, das Rollenverständnis bei Projektbeauftragung zwischen Projektleitung, - team und -auftraggeber abzugleichen. Rollenprofile sind eine auch gute Hilfe, falls Konflikte im Team oder zwischen Projektteam und Linie auftreten. Sollte beim Projektcontrolling die Ampel auf „gelb“ oder gar „rot“ springen, dann wird Ihnen der Blick auf das tatsächlich gelebte Rollenverständnis der Beteiligten „Aha“-Effekte liefern.
Über Agilität zu fabulieren, ist eine Sache. Für Agilität wirklich zu sorgen, ist eine ganz andere. Das Narrativ, Projektmanagement sei – gerade in seiner „klassischen“ – Form zu wenig agil, stellt sich bei genauem Hinsehen als Mär heraus. Solange Sie das Projektumfeld semiprofessionell gestalten, ist auch jede Form von Projektmanagement bestenfalls semi-agil. Anders gewendet: Nicht das Projektmanagement als solches, sondern Versäumnisse in der Implementierung und fehlende Unterstützung aus dem Projektumfeld machen Ihre Organisation inagil. Jede Blockade, die dem Projektmanagement den Schwung nimmt, ist zu identifizieren und erfolgreich aufzulösen. Je besser dies gelingt, umso mehr geben Sie Ihrer Projektorganisation den erwünschten Schub an Beweglichkeit und Flexibilität. Erst dann kann auch der Einsatz von „agilen Methoden“ wie Scrum oder Design Thinking zusätzliche Agilitätspotentiale eröffnen. Diese dann aber umso wirkungsvoller.
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Erspüren Sie Agilitätspotentiale in Ihrer Organisation und lösen Sie die Bremsen, die die Agilität blocken! Der Weg zur Veränderung führt über Informieren, Reflektieren, Trainieren und ggf. auch Coachen. Anders ausgedrückt: Nur über Ihre aktive Führungsarbeit. Wir bei REFLECT helfen Ihnen gerne dabei! Damit Sie Versäumnisse in der Implementierung und fehlende Unterstützung im Unternehmen erfolgreich auflösen und die Funktionsbedingungen des Projektmanagements gemeinsam und kompetent verbessern können!
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