Nicht nur
Andrea Nahles hat unlängst zurecht eine neue Führungskultur gefordert, um die
Mitarbeiter fit zu halten und so den
Fachkräftemangel zu decken. Nachgewiesen wurde einmal mehr in einer erkenntnisreichen Studie der
Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) eine klare Verbindung zw.
Führungsverhalten und
Wohlbefinden sowie
psychischer Gesundheit der Mitarbeiter.
Gesunde Führung stärkt darüberhinaus das
Teamklima und das
„Commitment“ der Mitarbeiter (Rigotti et al 2014; die internationale, dreijährige Studie kann bei uns angefordert werden).
Die zu Beginn des 21. Jhdt. entstandene Bewegung der
Positiven Psychologie als neue Disziplin liefert interessante Ansätze, die in das Konzept des
Positive Leadership (Fredrickson 2001, Cameron et al. 2003, Cameron 2008) geflossen sind. Positive Leadership hat dabei nichts mit den zurecht oft kritisierten Ansätzen des „Positiven Denkens“ und der „Tschaka-Mentalität“ der Motivationstrainer der 90er Jahre zu tun, sondern beruht auf den Säulen
Sinn,
Stärkenorientierung und
Flow.
Sinn
Ohne Sinn keine Motivation und deshalb keine Anstrengung. Der verinnerlichte Sinn ermöglicht intrinsische Motivation und trägt dazu bei, großartige Leistungen zu erzielen und so das Unternehmen voranzubringen.
Stärkenorientierung
Die Idee, Menschen grundlegend verändern zu wollen, funktioniert nicht. Vielmehr ist es wichtig, die jeweils individuellen Stärken herauszuarbeiten, diese konsequent weiterzuentwickeln, um sich ständig verbessern zu können. Menschen werden dadurch eher zu Höchstleistungen motiviert als durch die Fokussierung auf Defizite.
Flow
Den „Flow-Zustand“ zeichnet aus, dass persönliche Fähigkeiten und äußere Anforderungen perfekt zueinander passen. Übersteigen die Anforderungen die Fähigkeiten, ist man überfordert. Sind die Fähigkeiten deutlich ausgeprägter als die aktuellen Job-Anforderungen, ist man unterfordert. Bei Flow geschieht Handeln mit einer gewissen Leichtigkeit - konzentriert, aber einer inneren Logik folgend - als Konsequenz psychischer Fokussierung.