Kakophonie rund ums Projektmanagement – Worauf Sie bei der Entscheidungsfindung achten sollten
Projektmanagement hat in den letzten Jahren Konkurrenz bekommen oder - je nach Lesart - eine...
Jeff Sutherland gilt gemeinsam mit Ken Schwaber als Erfinder der Scrum-Methode. Das neueste Buch von Sutherland stellt eine gute und lesenswerte Zusammenfassung dieser Projektmanagementmethode dar, insbesondere deshalb, da Projekte vorgestellt werden, die auch außerhalb der IT-Spielwiese liegen.
Seit geraumer Zeit geistern Scrum und weitere agile Methoden durch die Unternehmenswelt. Scrum ist damit auch als moderne Projektmanagementmethode im Nicht-IT-Sektor angekommen (siehe auch unsere frühere Notiz). Die Methode selbst ist bei weitem nicht neu, sondern geht in ihren Ansätzen zurück auf die 90er Jahre. Aber wie so oft, dauert es manchmal einige Jahrzehnte, bis neue Ansätze über den Teich zu uns schwappen. Für Sutherland „himself“ hat es sich jedenfalls gelohnt: Er tourt seit einigen Jahren durch die Welt mit seinen Vorträgen und Seminaren und ist auch immer wieder in Deutschland anzutreffen.
Auf über 200 Seiten beschreibt Sutherland in persönlichem Erzählstil, wie Scrum entwickelt wurde. Das ist meist unterhaltend und spannend, kann aber manchmal aufgrund der Tendenz zur Selbstbeweihräucherung etwas ermüdend sein. Insbesondere die Ausführungen zu seinen Erlebnissen als Kampfpilot der US Air Force im Vietnamkrieg irritieren, wirkt doch der Bezug zu Scrum etwas bei den Haaren herbeigezogen.
Als Antreiber galt für den Autor die Frage, wie ein einfaches Regelwerk aussehen müsste, um mehr Produktivität, Zufriedenheit, gegenseitige Unterstützung, Spass und Begeisterung in Teams zu erreichen? Dabei spielte systemtheoretisches Gedankengut in Bezug auf die Stabilität von Systemen ebenso eine Rolle wie die Erfolgslosigkeit der damals vorherrschenden Wasserfallmodelle und Gantt-Charts. Den wohl größten Einfluss auf die Entwicklung von Scrum hatte das später für Furore sorgende und weltweit eingesetzte Verfahren des „Toyota-Produktionssystems TPS“ sowie die Ausführungen des Amerikaners William Deming, bekannt vor allem für seinen PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act).
In den weiteren Kapiteln beschreibt Sutherland gut verständlich, wie die Methode funktioniert und welche Erfolge sich damit erzielen lassen. Nach Angaben des Scrum-Erfinders sind Produktivitätssteierungen von 300%-400% machbar und keine Seltenheit. Die für Scrum typischen Rollen des „Scrum-Masters“ und „Product-Owners“ werden ebenso dargestellt wie das „Scrum-Board“ oder die Funktion des sog. „Backlogs“.
Dass Scrum nicht nur in der Wirtschaft erfolgreich eingesetzt werden kann, zeigen einige Beispiele aus Bildungsprojekten (Niederlande), der Armutsbekämpfung (Uganda) oder auch aus Staat und Politik (USA).
Zu kurz kommen leider - einmal mehr - die Grenzen der Methode. Diese werden auf etwas mehr als einer Seite abgehandelt mit dem Hinweis, dass man sich um Zyniker keine Gedanken machen sollte, sondern dass Scrum der Kodex des Anti-Zynikers sei. Aus eigener Erfahrung wissen wir allerdings, dass es so einige Fallstricke bei der Einführung der Methode geben kann und Scrum auch nicht universal die beste Methode für alle möglichen Projekte ist.
Fazit:
Wir empfehlen das Buch insbesondere den folgenden Zielgruppen:
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Inspiriert durch einen sehr schönen Blogbeitrag von Roland Kopp-Wichmann, einen von mir sehr...