Die Kunst der kontinuierlichen Selbsterneuerung

        Die Kunst der kontinuierlichen Selbsterneuerung

        Es ist wahrlich nicht leicht, aus der Fülle der Neuerscheinungen im Bereich Change Management diejenigen herauszupicken, die wirklich lesenswert sind. Das im Beltz-Verlag erschienene Buch des internen Change Management Beraters H.-J. Gergs „Die Kunst der kontinuierlichen Selbsterneuerung“ gehört jedoch dazu.

         

        Change Management Die Kunst der kontinuierlichen Selbsterneuerung

         

        Das Buch trifft den Zeitgeist, da es nicht mehr von der Annahme einmaliger Veränderungsprozesse ausgeht, die einen klaren Anfang und meist auch ein mehr oder weniger klares Ende haben - Gergs nennt das episodischen Wandel - sondern von der Notwendigkeit einer kontinuierlichen Erneuerung und Anpassung ausgehen. Das passt gut zu modernen und agilen Organisationsformen, innerhalb derer Wandel der Normalfall und nicht die Ausnahme ist.

        Welchen Nutzen bringt das Buch konkret für Change Management?

         Drei Aspekte stechen besonders hervor:

        1) Die Stoßrichtung, in die das Buch weist, nämlich Organisationen so zu gestalten, dass sie in der Lage sind, sich kontinuierlich selbst zu erneuern.

        2) Ein überzeugender konzeptioneller Rahmen, um Change zu gestalten. Auch wenn die vorgestellten 8 Prinzipien nicht sofort eingängig erscheinen, machen sie durchaus Sinn und zeigen Praxisnähe, Tragfähigkeit und Belastbarkeit für die Umsetzung.

        3) Viele hilfreiche Zitate, kleinere Übungen, Tipps für Videos, Fragen zum Selbsttest, Anekdoten aus der Wirtschaft sowie im letzten Kapitel eine recht umfangreiche „Toolbox“ zur Umsetzung der 8 Prinzipien.

        Wie ist das Buch aufgebaut?

         Nach einer Einführung zur aktuellen Situation von Unternehmen in einer unsicheren Welt, klärt Gergs einige Begrifflichkeiten, wie „kontinuierliche Selbsterneuerung“ oder was es mit episodischem Wandel auf sich hat. Im folgenden Kapitel setzt er sich mit klassischen Mythen des Change Managements auseinander, bevor er im vierten, zentralen Kapitel sein Konzept der 8 Prinzipien entfaltet. Diese sind:

        - Selbstreflexion stärken

        - Kommunikation und Vernetzung intensivieren

        - Vielfalt zulassen und Paradoxien pflegen

        - Bezweifeln und Vergessen

        - Erkunden

        - Experimentieren

        - Fehler- und Feedbackkultur etablieren

        - Ausdauer und Denken in Kreisen

         Diese Prinzipien basieren überwiegend auf den Forschungen und Erkenntnissen des Positive Leadership und des Positive Organizational Scholarship – beides Ansätze, die aus unserer Sicht Beachtung verdienen, da sie nachweislich entsprechende Ergebnisse  vorweisen können.  

         In den anschließenden Kapiteln geht der Autor auf die Rolle von Führung ein und wie eine erneuerungsfähige  Organisation konkret gestaltet werden kann.

         Fazit

         Das Buch ist klar aufgebaut, verfügt über einen nachvollziehbaren Rahmen und ist dennoch nie akademisch, sondern für Praktiker gut geeignet. Durch die Fülle an kleineren Praxisbeispielen, Anekdoten, Werkzeugen und Videohinweisen wird das Thema in neue Richtungen  verbunden, so dass Querlesen Spass macht. Noch besser hätte es mir gefallen, wenn anhand eines durchgängen Fallbeispiels die Prinzipien in ihrem Aufbau und ihrer Umsetzung klar geworden wären. Aber das gibt ja Raum für ein mögliches Nachfolgewerk.

        Aufgrund seiner Strukur und des praxisnahen Aufbaus halte ich das Buch sowohl für Manager als auch für Organisationsberater geeignet.

         

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