In dieser dritten Notiz der Serie „
Führen in der Gesunden Organisation“ (siehe Abbildung) beleuchten wir, was wir unter
Positiv Führen verstehen, welche Erfahrungen und wissenschaftlichen Hintergründe für diese Art von Führung sprechen und wie man Positiv Führen kann.
Die Beziehungen zu anderen Menschen im Berufsleben sind durch Internationalisierung, Digitalisierung, Verflachung von Hierarchien, Matrixorganisationen vielfältiger und dynamischer denn je geworden. Nicht nur mit Kollegen, Mitarbeitern, Führungskräften, internen Kunden im eigenen Haus sind wir im ständigen Austausch, sondern auch mit externen Kunden, Zulieferern, Behörden, Firmenpartnern, Dienstleistern. Im Rahmen einer Gesunden Organisation sollten diese Beziehungen positiv gestaltet werden. Positiv im Sinne von fair, wertschätzend, die eigenen und die Interessen des Gegenübers berücksichtigend, letztlich zum Wohle der Gesellschaft. Idealistisch? Sicherlich, aber - das ist unsere feste Überzeugung - langfristig durchaus sinnvoll. In zahlreichen Experimenten der Verhaltensökonomik hat sich ein solches
Kooperationsmodell als erfolgreich erwiesen (
„tit for tat“ - Strategie). Allein, die Welt sieht manchmal anders aus, Beispiele gibt es täglich in den Nachrichten bis in höchste Ebenen, s. aktuell der Machtkampf bei
VW. Die Herausforderung ist dann, bei den eigenen Werten, Grundsätzen und Überzeugungen zu bleiben, auch wenn andere unfair spielen. Bedeutet nicht, alles mitzumachen und zu ertragen. Ganz im Gegenteil: Klare Erwartungen aufzeigen, auf Konsequenzen hinweisen und diese dann auch umsetzen.
Werteorientiertes Handeln wird zur Grundorientierung und zum Leistungskriterium, das entsprechend honoriert wird. Dazu ist ein authentischer, respektvoller und glaubwürdiger Umgang erforderlich. Soziale, kommunikative und empathische Fähigkeiten sind gefragt. Führungshandeln im Rahmen des sog.
„Positive Organisational Behaviour“ (Avey et al. 2011) als Folge von
„Positive Leadership“ (Cameron 2012, Tugade et al. 2014) auch
Transformationale und
Transaktionale Führung (Bruch & Fischer 2014) belegen die Vorteile auch mit nachhaltigen Gewinnen.