Der
digitale Wandel, hervorgerufen durch eine immer stärker vernetzte Welt, in der Chips mit Chips, Geräte mit Geräten und Maschinen mit Maschinen direkt kommunizieren und interagieren, ohne dass es dazu menschlichen Handelns bedarf, macht Menschen Angst. Die Zahl vom drohenden Verlust von 5 Millionen Arbeitsplätzen wirkt verständlicherweise erschreckend. Die USA scheinen einmal mehr meilenweit voran zu sein. Die
digitale Transformation gilt als einer der wichtigsten Zukunftsthemen in den kommenden Jahren.
Allein: Die schier unglaublichen Veränderungen, die mit
Industrie 4.0 und dem
Internet der Dinge („IoT“) einhergehen werden, sind längst noch nicht in der Unternehmenswelt angekommen. In der inzwischen zum 5. Mal durchgeführten
Studie von
Hays und dem
Institut für Beschäftigung und Employability (was für ein gruseliger Denglisch-Mix) von Prof. Jutta Rump wird das deutlich. In der Befragung von 523 HR’lern gaben nur
16% an, dass die digitale Transformation ein wichtiges Thema der Zukunft sein. Spitzenreiter war mit
41% die Weiterentwicklung der
Unternehmenskultur, gefolgt von
Mitarbeiterbindung (38%) und Förderung der
Beschäftigungsfähigkeit (34%).
Dabei wird nach Meinung der Autoren - und dies völlig zu Recht - übersehen, dass digitaler Wandel nicht nur mit der Einführung neuer Technologien und digitaler Prozesse zu tun hat, sondern vor allen Dingen auch mit der dafür notwendigen Mentalität, Edgar Schein würde von
Grundannahmen („basic assumptions“) sprechen, also einer
Haltung, die Digitalisierung und die damit verbundenen Prozesse als wichtigen Bestandteil der Arbeitswelt begreift. Und hier sind wir mittendrin in der kulturellen Dimension. Nur durch
kulturellen Wandel im Denken und Handeln wird auch digitale Transformation möglich werden. Die notwendigen Veränderungen nur digital zu begreifen, wäre zu eindimensional gedacht.
Die Autoren der Studie schlagen einen Dreischritt vor: technische Innovation, Prozessinnovation und soziale Innovation. Wenn digitale Vernetzung ihr Potenzial entfalten soll, so muss sie auch sozio-kulturell stattfinden. Dieses sollte vom Senior Management klar und offen kommuniziert sowie auch vorgelebt werden. Ziel ist die soziale Innovation.