In der aktuellen Reihe Kreislauf-Wirtschaft – Zurück in die Zukunft werden innovative Ansätze vorgestellt, wie Abfall effektiv in Wohlstand umgewandelt werden kann. Wie funktioniert eine effektive Circular Economy? Bei Kreislaufwirtschaft denkt man schnell an Recycling. Das ist auch ein Teil davon, es geht aber um weit mehr: „Waste to Wealth“ - die Verwandlung des Abfalls in Wohlstand. Warum ist das essenziell und unverzichtbar in der Zukunft? Wenn die Ausdünnung der geologischen Ressourcenbasis voranschreitet – und danach sieht es aus – muss sich die Wirtschaft auf die Kreislaufführung ausrichten, womöglich auch durch einen Teilverlust von Wettbewerbsfähigkeit. Das gilt für alle Unternehmen, in allen Ländern. Wo werden Sie stehen? Das müssen wir aushalten! Es gibt auf dieser Erde keinen Abfall!! Nehmen Sie irgendeinen Gegenstand Ihres Haushaltes und überlegen Sie sich, wie die Natur mit diesem Gegenstand umgehen wird. Und wenn Sie ihn „nur wegschmeißen“ ist er nicht weg, sondern wird an einen anderen Ort verbracht und verrottet. Und zwar in diesen Geschwindigkeiten: Dies ist die eine Seite unseres linearen Wirtschaftsmodells: Wir entnehmen Rohstoffe, machen ein Produkt daraus und am Ende wird es weggeworfen. Nicht selten wird dabei die Lebensdauer eines Produktes bereits in das Produktdesign integriert, um dem Diktat des Wachstums zu folgen. Das ging auch lange Zeit gut, weil wir ausufernden Zugang zu Ressourcen hatten und den Abfall meist verschifft haben, weit weg von uns. Aus den Augen, aus dem Sinn. Spätestens mit der Tatsache, dass man in jedem Mitbürger des globalen Westens die Anzahl der Mikropartikel von Plastik im Blut nachweisen kann, ist die Abfall-Romantik schlagartig verblasst. Spannend Die investigative Plattform Flip hat in einer aufsehenerregenden Recherche die Reise unserer Abfälle dokumentiert. Prominente stellten ihre ausrangierten Sportschuhe zur Verfügung. Diese wurden mit einem Peilsender versehen und rund um den Globus verfolgt. https://letsflip.de/sneaker-journey/ Aktuell haben ca. 90% aller Länder noch kein funktionierendes Abfall-System, und dies wird ausgenutzt. Bevor wir zur guten Nachricht kommen, müssen wir auch diese M(W)ut-Probe aushalten: Die Welt verbraucht dramatisch mehr biologische Ressourcen als lebensverträglich. In einem Satz: Wir schlagen mehr Bäume als sie nachwachsen. Das Sprichwort „Ich glaub ich steh im Wald“ könnte seine Bedeutung verlieren. 2020 haben wir Menschen erstmals mehr tote Masse Materie kreiert, als biologische Masse auf der Erde verfügbar ist. Soweit der biologische Befund. Kümmern wir uns nun um die Heilung. Cradle-to-cradle Die Antwort: Alles, was wir aus der Erde entnehmen, wird so aufbereitet, dass wir es nach der Nutzung wieder in einen Kreislauf zurückgeben können. Ohne Schadstoffe zu hinterlassen. So haben unsere Vorfahren gut und mehrere Jahrtausende gelebt. Deshalb: Zurück in die Zukunft? Die Wirtschaft der Zukunft kann so aussehen: Es gibt 2 Kreisläufe: einen biologischen und einen technologischen. Ressourcen werden als das benannt, was sie sind: Nährstoffe. Dieses Wirtschafts-Prinzip entfaltet kreative Möglichkeiten ungeahnten Ausmaßes. Schon heute gibt es über 11.000 Produkte, die dieses Prinzip abbilden. Neben Produkten entstehen auf diese Weise auch Prozesse, Gebäude und Städte, die sicher für den Menschen, gesund für die Umwelt und erfolgreich für das Business sind. Im biologischen Kreislauf zirkulieren Verbrauchsgüter, wie z.B. Naturfasern, Reinigungsmittel oder biologisch abbaubare Verpackungen, die nach ihrem Gebrauch sicher in diesen zurückgeführt werden können. Sie werden zu Kompost oder anderen Nährstoffen, aus denen neue Produkte entstehen. Der Abfall eines alten Produktes wird so zur „Nahrung“ für ein neues Produkt. Im technischen Kreislauf zirkulieren Gebrauchsgüter wie beispielsweise Elektronikartikel oder Fußböden. Diese Produkte werden bereits im Design- und im Herstellungsprozess als Ressourcen für die nächste Nutzungsphase optimiert. Materialien können nach ihrer Nutzung in sortenreine Ausgangsstoffe zerlegt und einem technischen Kreislauf zugeführt werden. Dabei bleibt ihre stoffliche Güte erhalten, ein Downcycling mit Qualitätsverlust wird vermieden. Man kennt dies auch als nachhaltiges Produktdesign. Bedenken Sie: In einer Welt knapper werdender Rohstoffe ermöglicht die Skalierung rohstoffarmer Geschäftsmodelle einen Kosten- und Wettbewerbsvorteil: nennen wir ihn „Circular Advantage“. Wie Sie diesen Vorteil für Ihr eigenes Geschäftsmodell erlangen können, ist Inhalt der neuen Reihe: Kreislaufwirtschaft im Mittelstand – zurück in die Zukunft. Neugierig geworden? Wie können Sie den Vorteil der Kreislaufwirtschaft für Ihr eigenes Unternehmen nutzen? Bei REFLECT stehen wir Ihnen zur Seite, um einen genauen Blick auf Ihre Situation zu werfen, möglichen Handlungsbedarf an den richtigen Stellen zu erkennen und differenzierte Schlussfolgerungen zu ziehen. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse erarbeiten wir praktikable und umsetzbare Lösungsansätze. Wir unterstützen Sie auf diesem Weg! Quellen Häusler, M. (2023). Als ich mich aufmachte, die Erde zu retten. Scorpio https://www.overshootday.org/newsroom/country-overshoot-days/ Foto von Jas Min auf Unsplash Wir von Reflect haben es uns zum Ziel gesetzt, gesunde Organisationen entstehen zu lassen – einen Ort, an dem Menschen ihre Potenziale entfalten könnten. Auf dem Weg zu einer New Work Organisation unterstützen wir Sie mit Leistungen aus der Führungskräfteentwicklung, der strategischen Personalentwicklung, dem Change Management und Coaching. Abonnieren Sie hier unseren 2-wöchentlichen Newsletter, die Reflect Notizen, und bleiben Sie auf dem Laufenden. 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