„State of the Art“ der Führungskräfteentwicklung
Wie Sie Ihre Programme effektiv gestalten und Hürden erfolgreich bewältigen können
In einer...
Eine 2015 veröffentlichte Studie macht deutlich, dass Manager ein erhöhtes Risiko haben, an psychischen Beeinträchtigungen, wie bspw. Burnout, zu erkranken.
Die Stichprobe erstreckte sich auf 282 Führungskräfte aller Ebenen im Rahmen einer Erhebung von Prof. Dr. Zimber (Fakultät Psychologie der SRH Hochschule Heidelberg). Die mittlere Führungsebene war dabei zu ca. zwei Dritteln vertreten. Eingeschränkt muss angemerkt werden, dass der Frauenanteil mit 54,4% im Vergleich zur Gesamtwirtschaft überproportional hoch war, was vor allem an der zahlreichen Beteiligung von Führenden aus der Sozial- und Gesundheitswirtschaft lag.
Die Ergebnisse zeigen klar auf, dass die hohe Belastung, die oft mit Führung einher geht, zu psychischen Erkrankungen führen. So gaben die teilnehmenden Führungskräfte an, dass sie überdurchschnittlich zeitlich engagiert waren, dafür aber wenig Anerkennung bekamen. Auch an Unterstützung im Kollegen/innenkreis mangelte es häufig. Rollenkonflikte aufgrund geringer Akzeptanz für Führungsaufgaben waren ein weiterer Belastungsfaktor. Ähnlich wie emotionale Anforderungen und Konflikte im Hinblick auf den Ausgleich zwischen Privat- und Berufsleben. Je geringer dann noch der Freiraum ausfällt, die eigene Arbeit zu gestalten, desto höher wird das Risiko, krank zu werden.
Deutlich wurde darüber hinaus, wie entscheidend die persönliche Arbeitseinstellung zur Stressentstehung beitragen kann. Perfektionismus, Arbeitssucht und Frustration zählen genauso zu den stressverschärfenden Faktoren wie „Overcommitment“, also eine gesteigerte Verausgabungsneigung. Gerade Führungskräfte neigen jedoch zu Verausgabungsneigung, Arbeitssucht und Perfektionismus.
Vergleicht man die beiden Dimensionen „äußere Belastungsfaktoren“ und „innere Einstellungen“ wird ersichtlich, dass Führende einem besonderen Risiko unterliegen, nämlich einerseits erhöhten Anforderungen von außen gegenüber zu stehen, andererseits aber auch hohe Erwartungen an sich selbst zu haben. Ein nahezu perfekter Mix für krank machenden Stress.
Demgegenüber stehen Persönlichkeitsmerkmale, die trotz starker äußerer Belastung Stress gar nicht erst entstehen lassen, wie bspw. Optimismus, ein hohes Selbstwertgefühl, starke Selbstwirksamkeitüberzeugungen oder die Fähigkeit zur psychischen Widerstandsfähigkeit (Resilienz).
Die meisten Menschen können kurzfristig mit erhöhtem Stress relativ gut umgehen. Gesundheitsgefährdend wird Stress vor allem dann, wenn sich Menschen nicht mehr ausreichend erholen können. Dem Erholungsverhalten kommt deshalb eine wichtige Vermittlungsrolle auf individueller Ebene zu.
Überraschend sind die Ergebnisse nicht, sie spiegeln auch unsere Praxiserfahrungen wieder. Die Ursachen für psychische Erkrankungen sind vielfältig und mehrdimensional. Sie liegen auf der individuellen und organisationalen Ebene. Um nicht nur an den Symptomen herumzudoktern, lohnt sich ein ganzheitlicher Blick auf Individuum und Organisation.
Möchten Sie über neue Blog-Beiträge zeitnah informiert werden? Einfach HIER abonnieren.
Wie Sie Ihre Programme effektiv gestalten und Hürden erfolgreich bewältigen können
In einer...
Wie Sie mit mehr „Durchsicht“ einen nachhaltigen Mehrwert für Ihr Unternehmen erzielen können
Ob...
Wie Sie Ihren Nachwuchs durch die Einhaltung grundlegender Prinzipien erfolgreich fördern können
...